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    Reinebringen

    Malerische Aussicht auf den Lofoten

    Die Aussicht vom 442 Meter hohen Reinebringen oder auch Reinebriggen, dem Hausberg des Örtchens Reine, zählt du den schönsten der Lofoten. Für uns war die Wanderung und der Ausblick von dort oben eines unserer persönlichen Lofoten-Highlights.

    Unsere Tourenbeschreibung von 2013 basiert auf dem „alten“ Wanderweg, bevor es die durch Sherpa verlegten, rund 2000 Treppenstufen gab.

    Wanderung auf den Reinebringen

    Ausgangspunkt und Eingang

    Nachdem Du Dein Auto an der Brücke Richtung Reine abgestellt hast, geht’s zunächst zu Fuß in Richtung Tunnel weiter. An diesem führt dann links ein Fußweg vorbei. Dem Weg folgend, sieht man bereits nach einigen Metern weiße Pfeile. Diese markieren den Einstiegspunkt in den Wanderpfad hinauf zum Reinebringen. Der restliche Wanderweg ist nicht mehr direkt, sondern von selbst gekennzeichnet: Ausgetretene Pfade, verfärbte Birken und Seile weisen Dir den Weg.

    Einstieg zum Reinebringen
    Einstieg zum Reinebringen

    Reinebringen

    Aufstieg

    Vor der Wanderung solltest Du genug Zeit für Auf- und Abstieg eingeplant werden. Erfahrene Wanderer und Bergsteiger schaffen die Tour hinauf sicherlich einfacher und schneller, für Gelegenheitswanderer und je nach körperlicher Verfassung sollten sowohl hinauf als auch für den Abstieg zwischen 90 bis 120 Minuten oder auch mehr eingeplant werden. Der Weg führt teilweise sehr steil über Geröll, moorigen, erdigen bzw. schlammigen oder mit Wurzeln bewucherten Untergrund, sowie an Felskanten vorbei. Aus diesem Grund solltest Du die Tour nur bei trockenem Wetter unternehmen, ansonsten droht Rutsch- und Absturzgefahr! Bestenfalls sollte es auch die Tage davor einigermaßen trocken gewesen sein.

    Wir sind selbst auch ein paar Mal weggerutscht, haben uns aber auch immer wieder gegenseitig unterstützt und Halt gegeben – sprechen also aus persönlicher Erfahrung 🙂 Eine weitere Empfehlung ist bei solchen Touren deshalb stets: Nie alleine, mindestens immer zu zweit eine solche Wanderung unternehmen. Letztlich ist auch nicht immer ein Mobilfunkempfang gewährleistet und wann der nächste Wanderer im Ernstfall vorbeikommt, weiß niemand…

    Bereits zu Beginn ist der Weg steil (ca. 45% Steigung). Wenn Du denken solltest, danach wird es besser – Wir müssen Dich leider enttäuschen: Bis zur Aussicht auf dem so genannten Sattel wird es steiler und steiler (bis zu 70% Steigung). Es beginnt mit einem Trampelpfad durchs Unterholz und über Fels. Schon eingangs triffst Du das erste Mal auf ein befestigtes Seil, das beim Passieren einer Felskante unterstützen soll. Danach besteht der weitere Weg größtenteils aus losem Geröll, sowie moorigen und erdigen, teilweise auch schlammigen Untergrund.

    Mehrfach treffen wir auf befestigte Seile, mit denen man sich teilweise sehr steile Böschungen hinaufziehen muss. Wir hatten allerdings das Pech, dass eine Passage, die durch ein Seil unterstützt wurde, noch sehr nass war. Nasser Felsen und Schlamm zwingt uns, von diesem direkten Weg Abstand und stattdessen einen anderen Weg zu nehmen, welcher über einen großen Felsblock hinweg führt. Auch hier zahlt sich erneut die gemeinsame Wanderung aus. Wir können uns gegenseitig unterstützen und kamen zügig über das Hindernis…

    Rückblick auf den Weg hinauf zum Reinebringen
    Rückblick auf den Weg hinauf zum Reinebringen

    Die Aussicht vom Sattel aus

    Ist der beschwerliche Weg nach oben endlich absolviert, wirst Du mit einem grandiosen Panorama belohnt und Du kannst das Örtchen Reine in seiner ganzen Pracht erfassen. Die weite Aussicht ist einfach fantastisch und entspricht dem klassischen Postkarten-Motiv der Lofoten. Wanderer, die noch nicht genug haben, können noch einen weiteren kleinen Anstieg auf einen Felsen unternehmen, von wo aus die Aussicht noch besser sein soll. Wir haben uns diese etwas höhere Aussicht gespart und lieber das gute Wetter genossen.

    Nach einer kurzen Verschnaufpause kannst Du Dich als Beweis für Deine Ankunft mit einem Eintrag im Gipfelbuch verewigen. Diese liegt in einem kleinen Postkasten und ist somit recht gut vor Regen geschützt. Natürlich haben wir uns auch eingetragen. Blättere mal etwas durch – Sofern noch Einträge von 2013 zu finden sind, wirst Du uns finden 🙂

    "Aussicht vom Reinebringen

    Gipfelbuch des Reinebringen
    Gipfelbuch des Reinebringen

    Abstieg

    Schließlich lösen wir uns von der tollen Aussicht. Es wird Abend. Wenn auch schweren Herzens wird es Zeit für den Abstieg. Nicht weniger beschwerlich, teilweise gefährlicher und anstrengender als der Anstieg ist er, unser Abstieg. Denn hinunter steigt das Risiko des Abrutschens an.

    Wir gleiten schneller über das lose Geröll und merken, dass wir weniger Halt haben. Trotz guter Wanderstiefel*. Andere Wanderer kommen uns mit Wanderstöcken* entgegen. Bestimmt an einigen Stellen eine tolle Unterstützung zur Entlastung der Arme und Kniegelenke, denken wir uns.

    Für uns heißt es gut aufpassen und Schritt-für-Schritt immer weiter voran, um unten unbeschadet anzukommen… Unten angekommen, sind wir verschwitzt, aber zufrieden.

    Es war eine grandiosen Tour und das Wetter war uns gnädig. Ein einmaliges Erlebnis.

    Parkmöglichkeiten am Reinebringen

    Direkte Parkmöglichkeiten sind leider nicht vorhanden. Es besteht die Möglichkeit an der E10 vor der Brücke Richtung Reine sein Auto auf einem kleinen Parkplatz (Platz für ca. vier bis fünf Autos) abzustellen.

    Oftmals ist der Platz aber z.B. durch Wohnmobile belegt. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, hinter der Brücke zu parken. Hier finden nochmals auf jeder Seite circa zwei bis drei Autos Platz.

    Fotogalerie

    Tipps

    • Nimm ausreichend zu Trinken mit. Wenn Du eher ein Gelegenheits-Wanderer bist, wird die Tour durchaus anstrengend werden. Schau Dir vorab unsere Packliste an, in welcher wir wichtige Utensilien für jede Wanderung auflisten.
    • Achte wie bei nahezu allen Touren in Norwegen auf festes Schuhwerk*. Flip-Flops, Turnschuhe und ähnliche „Latschen“ sind tabu.
    • Stets das Wetter im Auge behalten, im Zweifelsfall umdrehen. Die Tour sollte ohnehin nur bei trockenem Wetter angegangen werden. Schau vorher auch auf der norwegischen Wetterseite YR.NO vorbei.
    • Nicht alleine wandern. Mindestens zu zweit unterwegs sein und am besten einen Dritten wie z. B. den Hausvermieter über die geplante Wanderung informieren. Das hört sich zwar übertrieben an, doch aufgrund der tragischen Unglücke am Reinebringen ist dies sicherlich ratsam.

    Reinebringen 2024 – Ist eine Wanderung wieder sicher?

    Unsere Wanderung ist mittlerweile über zehn Jahre her. 2013 war der Weg bereits ziemlich zertrampelt und wir mussten höllisch aufpassen, wo wir hintraten. Im Zuge von Instagram & Co. erhielt der Reinebringen in den letzten Jahren nochmals einen zusätzlichen Schub an Popularität. Jeder will ein Selfie oben auf der Spitze machen. Entsprechend war der Wanderweg extrem zertreten und hatte sich massiv verschlechtert. Eine sichere Wanderung war bis 2017/2018 kaum noch möglich. Diese Schlussfolgerung ergab sich zumindest aus diversen Kommentaren, die im Web und Social Media zu finden waren.

    Die Gemeinde Moskenes stellte sogar Warn- und Verbotsschilder auf, welche viele Touristen aber überhaupt nicht interessierten. Zu dieser Zeit ereigneten sich diverse schwere Unfälle, teilweise mit tödlichem Ausgang. 2015 stürzte ein 21-jähriger Tourist aus den USA 100 Meter in die Tiefe. Ein weiteres Unglück ereignete sich im Herbst 2017.

    Da die Touristen die Warnungen und Unfälle weiter ignorierten, beschloss die Gemeinde, den Weg sicherer zu machen. Aus diesem Grund beauftragte man nepalesische Sherpas, eine „Treppe nach oben“ zu bauen. Steinstufen, welche von Hubschraubern nach oben geflogen und von den Sherpas verbaut wurden, machen den Weg inzwischen wesentlich sicherer.

    Mittlerweile sind führen rund 2.000 Steinstufen auf den Reinebringen hinauf, welche den Weg wieder sicherer gemacht haben. Weiterhin ist aber empfohlen, angemessenen Respekt für den Weg zu zeigen, feste Wanderschuhe* an und die Bergregeln zu beachten.

    So positiv die Verbesserung der Sicherheit ist, heißt dies (leider) auch im Umkehrschluss: Der Blick vom Reinebringen ist bei Touristen in den letzten Jahren noch beliebter geworden.

    Er gilt mitunter als sehr überlaufen wie mittlerweile viele „Hotspots“ auf den Lofoten bzw. generell in Norwegen. Es lohnt sich also, eventuell bereits früh morgens zu starten. Ansonsten könnte es heißen: Für das heißbegehrte Selfie von oben musst Du anstehen.

    Umgebungskarte

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    Mehr Informationen

    Übernachtungsmöglichkeiten in Reine

    In Reine hast Du die Möglichkeit stilecht in den klassischen Rorbuer – die roten Hütten der norwegischen Fischer – zu übernachten. Heutzutage aber mit deutlich mehr Komfort, als es die Fischer früher hatten.

    So bietet Reine Rorbuer – by Classic Norway Hotels* neben den Hütten auch ein Restaurant, eine Bar sowie kostenfreies WLAN. Es gibt sogar einen Fahrradverleih und eine Autovermietung.

    Daneben gibt es noch weitere Vermieter wie Madelhea Cabin- Seaview Lodge*, Valen Cabins* oder Maybua by May’s*.

    Tobias Steinicke
    Tobias Steinickehttp://www.tobbis-blog.de
    Tobias und seine Familie sind begeisterte Norwegen-Enthusiasten, lieben die dortige wunderschöne Natur und fotografieren gerne.Weitere Informationen über Tobias findest Du auf seinem , Facebook oder Instagram

    4 Kommentare

    1. Der Aufstieg wird von den lokalen Behörden dringstens abgeraten, da der Weg noch schlechter geworden, als oben beschrieben.

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    Der Aufstieg zum Reinebringen lohnt sich aufgrund der fantastischen Aussicht über die Lofoten-Kulisse. Der Weg ist jedoch anspruchsvoll und an einigen Stellen auch nicht ungefährlich, sodass sich die Route für eher erfahrene Norwegen-Wanderer eignet. Anfänger sollten eher Abstand nehmen. Die Wegmarkierung ist zudem bei anderen Routen besser gestaltet.Reinebringen
    Fjordblick