Der Svartisen ist mit einer Fläche von 370 km² der zweitgrößte Gletscher Norwegens. Doch kein anderer Festlandgletscher liegt so dicht am Meeresspiegel. Große Teile des Gebirges sind sehr flach, andere bestehen aus Bergen und tiefen Tälern. Der Name des Gletschers leitet sich vom altnorwegischen Wort svartis ab, was sich mit Schwarzeis oder schwarzes Eis übersetzen lässt. Dies bezeichnet die tiefblaue Farbe des Eises im Verhältnis zum weißen Schnee und neuerem Eis.
Eigentlich besteht der Svartisen aus zwei getrennten Teilen, dem West- und dem Osteis. Zwischen diesen Gletschern befindet sich eine Landschaft ohne Eismassen, in der eine Reihe von Kalksteingrotten liegen.
Engenbreen / Engabreen
Der Engenbreen ist einer der Ausläufer des Svartisen, welcher besonders gut zu erreichen ist und nur zwanzig Meter über dem Meer liegt. Täglich überquert mehrmals ein Boot den Holandsfjord (auch Holandsfjorden), mit welchem Du auf die Uferseite des Gletschers gelangst. Auf der anderen Seite führt ein drei Kilometer langer Kiesweg bis an den Gletscher heran. Ungefähr einen Kilometer vom Bootssteg entfernt befindet sich das Brestua-Cafè, wo Du eine Pause einlegen kannst. Bei Kaffee und Kuchen lässt sich der wunderbare Blick auf den Engenbreen genießen.
Übernachtungen werden hier ebenfalls angeboten. Auch gibt es einen Fahrradverleih. Bis zu drei Stunden zahlst Du für ein Fahrrad 40 norwegische Kronen, 60 norwegische Kronen, wenn Du das Fahrrad länger als drei Stunden mieten möchtest.
Engenbrevatn
Der See Engenbrevatn ist charakteristisch für seine grüne Erscheinung. Sie wirkt viel stärker, als die des Meeres und anderen Seen in der Umgebung. Die Färbung lässt sich auf den Gletscher zurückführen. Bei seiner talwärts gehenden Bewegung werden Erde sowie Stein und Kies aufarbeitet, sodass das Schmelzwasser Lehmpartikel und andere Sedimente mitführt.
Flora
Zwar befindet sich das Gebiet um den Engenbreen nur wenige Meter über dem Meer, dennoch gedeihen dort diverse Gebirgspflanzen, die in den vom Gletscher transportieren Steinmassen wachsen. Die Pflanzensamen im Gebiet des Gletschers, welche später in der Endmoräne keimen, werden mit Hilfe des Schmelzwassers ausgebreitet.
Historie
Schon mehrere Male war die Gegend um Meløy ganz oder teilweise von Gletschern bedeckt. Vor rund 20.000 Jahren hatte das Inlandeis während der letzten Eiszeit seine größte Ausdehnung. Dagegen war die Fläche des Svartisen vor 8.000 und 6.000 Jahren sogar eisfrei.
Erst infolge großer Niederschlagsmengen und eines kälteren Klimas begann der Gletscher vor 2.500 Jahren wieder zu wachsen. 1750 befand sich die Gletscherzuge rund zwei Kilometer näher am Fjord, als es heute der Fall ist. Dies lässt sich auf den erkennbaren Moränenrücken zurückführen, der nördlich und westlich von Engenbrevatn durch den Gletscher hinterlassen wurde.
Svartisausbau
Von Zeit zu Zeit ist die Durchflussmenge des Engengewässer und seiner Zuflüsse sehr niedrig. Begründet ist dies durch die Nutzung des Gewässers vom Svartisausbau: Entlang der Westseite des Gletschers wurde ein Tunnelsystem (Dachrinnensystem) installiert, um Schmelzwasser vom Svartisen zu sammeln. Wasser wird von kleinen Bächen und Flüssen aufgenommen und zum Svartisen Kraftwerk geführt, welches sich in Kilvik am Holandsfjord befindet.
Umgebungskarte des Svartisen
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Buchempfehlung
- Svartisen – ist eine Haltestelle an der Nordlandsküste., Magne Myrvold, ISBN: 82-992604-1-8
erhältlich unter anderem im Touristcenter Svartisen
Weitere Informationen
- Überfahrtszeiten und –preise, Svartisen.com